Oooooh, wie ist das schön! — Oarhelljer Kerb ist wieder zurück im Löwen
Nach langer Pause war es endlich wieder so weit: Die Oarhelljer Kerb war zurück in und um den Goldnen Löwen! Und mit welch einem Programm… Das Motto „MUCKERSTAR – gelb un(d)talentiert“ versprach nicht zu viel, so dass sich die Besucher auf einige Starauftritte freuen konnten. Doch nun der Reihe nach.
Der diesjährige Startschuss für die Kerb fand mit dem Gottesdienst in der Auferstehungskirche statt, von welcher der Kerbkranz ehrwürdig zum Löwenplatz getragen und dort unter tobendem Applaus gehisst wurde. Nun war es schlussendlich sichtbar: Die Oarhelljer Kerb is do! Im Anschluss fand im Bürgerhaus „Zum Goldnen Löwen“ der Bieranstich statt, welcher durch unseren Ehrenkerweborsch Dieter Wenzel souverän durchgeführt wurde. Nachdem ehemalige Mitglieder der Kerbmannschaft verabschiedet wurden – an dieser Stelle nochmal Danke für Eure Unterstützung, Nina, Adrian und Moritz – folgte auch schon die erste Überraschung dieser Kerb: Kerwevadder Achim Horneff führt diese Funktion nun in seinem 10. Jahr aus. Um dies auch sichtbar zu machen, legte er seine bis dato aktuelle Scherpe ab und erhielt die „goldene Kerwevadder-Scherpe“ – eine bisher einmalige Auszeichnung! Nach der Kerbrede folgte in gewohnter Art und Weise ein professionell einstudierter Kerbtanz, ehe die Band „Daily Friday“ das Zepter übernahm und aus dem Löwen-Saal eine Konzerthalle machte.
Erfreulicherweise mussten wir jedoch nicht nur Abgänge innerhalb der Kerbmannschaft beklagen, sondern konnten mit Leandra auch ein neues Kerbmädsche bei uns begrüßen. Dass diese nun noch einer Kerbtaufe unterzogen werden musste, versteht sich von selbst und bildete damit auch den ersten Tagesordnungspunkt am Kerbsamstag. Ein mit echtem Ruthsenbachwasser durchgeführtes Ritual, um sie nun vollständig innerhalb der Kerbmannschaft und des Kerbvereins willkommen zu heißen.
Vom jüngsten Mitglied dieser Kerb ging es auch direkt weiter zu unseren ältesten Muckern und Muckerinnen – der Seniorennachmittag fand ebenfalls am Kerbsamstag im Löwen-Saal statt und feierte dieses Jahr eine Premiere. Auf Grund der 2G-Bestimmungen war ein reguläres Rahmenprogramm in diesem Jahr leider nicht möglich. Doch deswegen den Seniorennachmittag ausfallen zu lassen war keine Option. Daher übernahm die Kerbmannschaft das Programm selbst und präsentierte hier bereits erste Programmpunkte des diesjährigen Showprogramms, was großen Anklang fand. Etwas anderes, als man es kennt, bietet dieses Konzept sicherlich auch für die Zukunft großes Potential.
Parallel zum Seniorennachmittag fand das erste „KinderKerbQuiz für Familien“ statt. Dies stellte die diesjährige Alternative zur entfallenen Kinderkerb dar und schickte die kleinsten Mucker auf Entdeckungstour durch unseren schönen Ort. Mit wachsamem Auge und einem Fragebogen bewaffnet ging es mit 2021 Schritten durch Oarhellje, um an verschiedenen Stationen Fragen zu beantworten. Als Preis für die Teilnahme gab es Wertmarken für den Kerbplatz, welche voller Stolz entgegengenommen wurden.
Nach der Premiere des Programms am Mittag folgte im Anschluss an den Mitgliederempfang am Samstagabend dann das Highlight einer jeden Muckerkerb: Das große Showprogramm stand an. Zur besten Sendezeit versammelten sich unsere Muckerstars auf der Bühne und lieferten eine unvergleichliche Performance ab! Knicklichter zu Beginn, junge Männer in pinken Tutus, nackte Haut und das Spiel mit Lichteffekten und der Dunkelheit. Dies waren nur einige der Garanten für einen phänomenalen Abend! Eine eigens aus dem Publikum auserwählte Jury bewertete die Darbietungen mit strengen Blicken und konnte schließlich gemeinsam mit den Zuschauern ihre zwei Finalisten benennen. So kamen zum großen Finale nochmals die Schlagerparade und das Männerballett auf die Aktionsfläche und setzten dem Programm die Krone auf.
Die Planungen für das diesjährige Programm sahen ursprünglich ca. 30 Minuten Show vor – letztendlich wurden es aber dennoch wieder rund 90 Minuten, aufgeteilt auf drei Programmblöcke. Und dann folgte der geheime Block 4, von dem insbesondere eine Person im Löwen vorher nichts erfahren durfte und auch sichtlich überrascht war. Dass der Kerwevadder in neuem Gewand gekleidet ist, konnte natürlich nicht alles sein, so dass in diesem letzten Block nach einer emotionalen Rede und einem noch mitreißenderen Video über die vergangenen Jahre nun letztendlich die Dämme brachen. War es am Freitag nur eine Vermutung, war es nun nicht mehr zu leugnen, dass Tränen der Freude liefen. Diese Überraschung war wohl wirklich gelungen, so dass anschließend noch gemeinsam gefeiert wurde, bis auch dieser Abend im Löwen-Saal sein Ende nehmen musste.
Zu einer Kerb gehört selbstverständlich auch ein Frühschoppen, welcher am Kerbsonntag stattfand. Für den ein oder anderen vielleicht ein wenig verkatert, jedoch war dies bei netten Gesprächen in stilvoller Umgebung schnell wieder vergessen. Und auch die historischen Rundgänge fanden in diesem Jahr wieder am Kerbsonntag statt. Unter dem Motto „Wasser und Wind in Oarhellje“ konnten die beiden Gruppen die Gelegenheit nutzen, Oarhellje aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten.
Sportlichster Programmpunkt der Oarhelljer Kerb ist sicherlich die Kerbolympiade, welche traditionell am Kerbsonntag stattfand. Neben Ruhm und Ehre gab es auch einen Wanderpokal zu gewinnen. Insgesamt acht Mannschaften kämpften in diesem Jahr in vier abwechslungsreichen Spielen um den Kerbpokal. Aus der Arheilger Vereinswelt nahm in diesem Jahr eine neue Mannschaft teil, welche bei ihrer Premiere auch direkt punkten konnten: „Die Freiwilligen“ konnten sich mit einer souveränen Leistung durchsetzen und sorgten dafür, dass der Pokal in diesem Jahr wieder in Oarhellje bleibt.
Damit endete auch das Kerbprogramm im Löwen-Saal. Während der Montag zum Rückbau der Technik und zum Aufräumen im Löwen genutzt wurde, erfreute sich der Kerbplatz eines bunten Treibens und bot beim Dämmerschoppen die besten Voraussetzungen, um das Gesehene und Erlebte nochmals Revue passieren zu lassen. Am Kerbdienstag ließ es sich nach getaner Arbeit auch die Kerbmannschaft nicht nehmen, ihren Tag auf dem Kerbplatz zu verbringen. Der Körper altert, doch der Geist bleibt jung, also war es kein Wunder, dass hierbei ein Ritt auf der Reitschul‘ nicht fehlen durfte. Des Weiteren wurden wieder unzählige Luftballons zum Platzen gebracht und der Greifautomat annähernd leer gespielt. Was man auf dem Kerbplatz halt so macht…
Doch um 18 Uhr war es dann so weit. Die Kerbbeerdigung folgte als letzter und traurigster Programmpunkt, denn auch die schönste Kerb muss einmal enden. Doch nach jedem Ende kommt ein neuer Anfang, so dass wir uns bereits jetzt auf die Oarhelljer Kerb 2022 freuen können! Und abschließend lässt sich das Motto dann doch nochmals korrigieren: „MUCKERSTAR – gelb und talentiert“!
Vielen Dank für die Fotos an Marius Linker, Karsten Christiansen und die Kerbmannschaft!